Beats wilder Ausflug aufs Finsteraarhorn

Die Reise nach Kirgistan kommt immer näher, schon bald geht’s los...
Um gut vorbereitet zu sein und die neue OR-Ausrüstung auf Herz und Nieren zu testen, entschied ich mich, zusammen mit Nik Kohler die selten begangene nördliche Ostwandrippe auf das 4274 Meter hohe Finsteraarhorn zu versuchen. Die in der Gipfelfalllinie verlaufende Route ist mit AS und Kletterschwierigkeiten im V-Grad durchaus mit der Eiger-Nordwand zu vergleichen. Hinzu kommt noch die Abgeschiedenheit der Wand.
Am ersten Tag marschierten wir vom Grimsel Hospiz los und erreichten nach 5 Stunden das Lauteraarbiwak, wo wir gespannt auf den nächsten Tag die Nacht verbrachten. Graupel und Nebel verdeckten die Wand und wir konnten nur kurze Blicke auf das Ziel erhaschen.
Am nächsten Morgen bei Tagesanbruch erreichten wir nach anstrengenden 2.5 Stunden Spurarbeit den Einstieg am Fusse der rund 1200m hohen Wand. Schon bald gingen die Schwierigkeiten im Fels los. Die Verhältnisse waren wie erhofft: Der Fels war trocken, aber noch schön zusammengefroren.
finster1 Wir kamen gut voran, jedoch wussten wir, dass die Schlüsselstellen im letzten Drittel der Wand noch auf uns warteten. Mit zunehmender Höhe wurde auch der Wind immer stürmischer und machte das aufrechte Gehen zur Unmöglichkeit. Dank dem Deviator Hoody und dem Maximus Jacket von Outdoor Research waren die Temperaturen auf mittlerweile über 4000 m.ü.M aber erträglich.
finster2 finster3 Nach einigen anstrengenden und ausgesetzten Kletterstellen mit so gut wie keinen Haken erreichten wir eine imposante Eisrinne, die uns zu den letzten Seillängen führte. 10 Stunden Kletterzeit in schönem, teilweise brüchigem Fels führten uns zum Gipfel. Und schon eine Stunde später genossen wir ein kühles Bier in der Finsteraarhornhütte.
Nach einem gemütlichen Abend in der Hütte marschierten wir glücklich und ein wenig stolz über das Oberaarjoch in Richtung Grimselpass.
Fazit: Das Material von OR hat sich bei zeitweise garstigen Wetterverhältnissen top bewährt und wir konnten eine interessante Vorbereitungstour in der Höhe und anspruchsvollem Gelände unternehmen.